Tag 4: Hallmundahraun-Vatsnes (F578)


Ziel ist heute die Nordküste von Island. Das sind rund 150 km durch das einsame Hochland. 

Nach dem Frühstück geht es auf die Mountain Road F578. Die Landschaft ist durchzogen von schwarzem, bizarrem Vulkangestein. Die Piste ist erstaunlich kurvig und es geht immer wieder rauf und runter. Ein Heidenspaß wenn der dicke Motor das Gespann mühelos aus den Kurven heraus beschleunigt. 

Nicolas hat die Kurventechnik inzwischen hervorragend drauf und es geht flott voran. Außer ein paar entgegen kommenden Jeeps sind wir alleine. Das haben gesucht. 

Der Langjökull kommt näher und wir sehen die schiere Größe des zweitgrößten Gletschers Islands. Ein ausgetrocknetes Hochplateau und darin eingebettet der weiße Riese als einzige Wasserquelle. 


Nach 40 km kommt eine breite Furt. Das warme Wetter der letzten Tage hat mächtig Schmelzwasser produziert und sowohl Wasserstand als auch Strömung sind nicht vertrauenserweckend. Also Schuhe aus und erst zu Fuß den Fluss durchwatet um die optimale Spur ausfindig zu machen. 

Tatsächlich muß man ein “S” durch den Fluß fahren um nicht ins tiefe Wasser zu kommen. Auch an den niedrigen Stellen immerhin noch 50cm Wasserstand. Naja. Die Sitzbank des Gespanns ist nur 60 cm hoch. Das wird knapp. 

Am meisten Respekt flößen mir aber die fussballgroßen Wacker ein. Die Durchfahrt wird holprig. Ausfahrt drüben ist schlammig und weich. Das wird jetzt lustig ….
Nicolas bleibt erstmal am Ufer, die schweren Gepäckstücke werden abgesattelt. Schnorchel an die Airbox, Standgas hoch, und ich denk mir: “Augen zu und durch” ….

Erster Gang, langsam reinrollen und dann Gaaaaaaaas ! Der dicke Motor rettet mir den Hintern. Das Gespann hoppelt zwar mächtig über die dicken Wacker, aber der fette Crossreifen schiebt die Fuhre unbeeindruckt durch die Strömung. 

Im letzten Drittel dann der sandige Teil, da hilft nur Vollgas und mit möglichst viel Schwung durch. Motor brüllt und schiebt …. Der Hobel ist drüben. Was bin ich erleichtert. 

VIDEO:



Nochmal fahr ich da nicht durch, man soll sein Glück nicht überstrapazieren. Also rüber laufen und Nicolas und das Restgeäck kommen Huckepack drüben an. Für die Action sind wir nach Island gekommen.